Wir sind die Bürgergesellschaft Schinkenplatz e.V. , die sich im Jahre 1923 gegründet hat.

Die Gründer der Bürgergesellschaft Schinkenplatz waren reiche Geschäftsleute die rund um den Schinkenplatz angesidelt waren. Ihr Ziel war zunächst nur die Bestreifungen der Straßen im Viertel um die Diebstähle durch die Seperatisten zu verhindern, die sich zu dieser Zeit stark in gesamten Krefelder Gebiet und auch im Kronprinzenviertel ausbreiteten.

Im Laufe der Jahre kamen noch weitere Dinge hinzu um die sie sich kümmern sollten. Sie organisierten die Sankt Martinsumzüge im Viertel und sie pfegten die alten Brauchtümer. Sie passten sich der Umgebung und den Umständen immer genau an. So wurde also aus einer geselligen Gruppe, die sich zu besserer Zeit regelmäßig rein zum trinken und essen traf, ein ernstzunehmender Bürgerverein, der sich für die Bürger und vorallem für den Erhalt ihres einst noblen Viertels zusammensetzte.

Ihr Kronprinzenviertel war über Jahrhunderte hinweg von Königen und Königinnen, wegen der Krefelder Seidenbarone und den erstklassigen Stoffen, über die Krefelder Grenzen hinweg, hoch angesehen. Hier waren viele wichtige Gewerke aus der Metallindustrie, Papierindustrie und Maschinenindustrie und auch einige Betriebe der Seidenindustrie wie Färber, Gerber, Näher und viele weitere, seit ihrer Gründungszeit angesiedelt.  Auch wenn es schon lange keine Adligen mehr gab, so wollten sie dennoch ihren Prestigestatus nicht verlieren und allen zeigen, dass ihr bis heute unter den Namen „Kronprinzenviertel“, bekanntes Viertel, etwas besonderes ist, dass es zu schützen und zu erhalten gilt.

Die Gesellschaft verfiel 2016 in einen Schlaf, da die letzte 1.Vorsitzende, Frau Eva- Maria Nothof, ihr Amt niederlegte und aus Krefeld wegzog. Es gab nur noch 11 Mitglieder, wie der 2. Vorsitzende, Herr Cornelius Schmidt, feststellen musste. Die meisten der Mitglider waren auch aus dem Viertel gezogen, verstorben oder hatten einfach kein Interesse mehr an der Fortsetzung ihrer Mitgliedschaft. Er hatte schon längst vor, seine Frau Elisabeth als Mitglied in die Gesellschaft aufzunehmen, damit er die benötigen 12 Mitglieder für das Begräbnis des alten Vereins hatte. Doch irgendetwas in ihm und seiner Frau, sagte ihnen immer wieder:

“ Nein, wir lassen es. Irgendwann wird der Verein noch von den jungen Leuten gebraucht…“

Und so war es auch!

Nur durch Zufall trafen wir, die heutigen Vorsitzenden der Bürgergesellschaft  Schinkenplatz e.V. , den altkatholischen Pfarrer Cornelius Schmidt, beim verteilen von Flyern für die von uns Vorsitzenden gegründete Bürgerinitiative Hoffnung. Sofort stellte sich heraus, dass der Verein, entgegen unserer Annahme, noch existierte.

Vier Monate später, am 22.10.2022, war es dann soweit. Wir trafen uns mit den letzten Mitgliedern der Bürgergesellschaft zu einer Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl, die als „Reaktivierungssitzung“ beworben wurde. Sie wußten von Herrn Schmidt, dass wir sehr engagiert für unser Viertel waren und uns schon um die Bedürfnisse der Menschen kümmerten. Wir gewannen schnell ihr Vertrauen und nahmen direkt neue Mitglieder mit in die Gesellschaft auf. Von 16 Mitglieder der Reaktivierungssitzung, waren 3 Mitglieder aus dem alten Stamm der Bürgergesellschaft erschienen. Wir nahmen das geheime Wahlergebnis an, um die Bürgergesellschaft Schinkenplatz e.V wieder ins Leben zu rufen und für uns Bürger und unserem einst schönen Viertel zu kämpfen.

Das Kronprinzenviertel

Karte vom Kronprinzenviertel

Das Kronprinzenviertel ist punktgenau auf die Straßen festgelegt, wie die unserer Bürgervereinsgrenzen:
Die gesamten Straßen zwischen dem Ostwall (östliche Seite), Rheinstraße (südliche Seite), Philadelphiastraße (westliche Seite) und der Hansastraße (nördliche Seite). Hier wird immer von dem Mittelpunkt der Hauptverkehrsstraßen ausgegangen, die den Bezirk zum nächsten trennen. Beim Ostwall also beispielsweise genau bis zur Mitte des Grünstreifens und bei der Philadelphiastraße liegt die Grenze genau zwischen den Gleisen. Insgesamt besteht das Kronprinzenviertel aus genau 13 Straßen und 4 Plätzen:

Philadelphiastraße, Alte Linner Straße, Neue Linner Straße, Elisabethstraße, Mariannenstraße, Luisenstraße, Luisenplatz, Albrechtplatz, Stephanstraße, Stephanplatz, Dreikönigenstraße, Schwertstraße, Hansastraße, Rheinstraße, Ostwall, Schinkenplatz

Der Albrechtplatz ist Straße und Platz zugleich.

Außerdem haben wir noch eine Straße, die jeder von Ihnen kennt, aber nicht weiß, wie sie seit vielen Jahren heißt: Der Carusowall. Es ist die kleine Gasse zwischen Mariannenstraße und Luisenstraße mit dem uralten Kopsteinpflaster. Seinen Namen erhielt er von der Bürgergesellschaft Schinkenplatz e.V., als früher noch die Polsterei Belz dort angesiedelt war. Der Inhaber der Polsterei sang aus lautem Halse immer viele Arien und wurde von allen umliegenden Anwohnern mit Enrico Caruso verglichen, dem weltbekannten Tenor. Aus diesem Grund taufte die Bürgergesellschaft die kleine Gasse und hatte sogar ein eigenes Straßenschild.

Es gab noch einige Straßen mehr, die es heute allerdings nicht gibt. Es sind sogenannte „untergegangene Straßen“. Wie sie hießen und wo sie lagen, erfahren Sie in dem Fotobuch Band 2

Das Kronprinzenviertel- Geburt und Werdegang “ ,

dass Sie bei uns für einen kleinen Betrag von 20,00 € * erwerben können. Die Anfänge des Kronprinzenviertels, die Geschichten der Firmen und Menschen und Geheimnisse zu den Straßen und Plätzen aus rund 300 Jahren, finden Sie in Fotobuch Band 2.

*Die Einnahmen kommen unseren satzungsmäßigen Zwecken zugute