Der Schinkenplatz

Der Schinkenplatz um 1906

Die Menschen versammelten sich und stellten sich sofort in Position soweit sie eine Kamera erblickten. Links sieht man noch die Straßenbahnschienen die mal über die Dreikönigenstraße zum Rheinhafen verliefen. Die einspurige Linie 6 war Gütertransport und Personenbeförderung, welche in den 1930er Jahren stillgelegt wurde. Anfangs wurde sie noch mit Dampf betrieben bis sie zur „Elektrischen“ wurde. 1903 fuhr sie das erste Mal die Strecke. Das Kopfsteinpflaster liegt noch unter der Asphaltierung von heute, wie fast überall im Kronprinzenviertel.

Doch wie kam er eigentlich zu seinem Namen? Das versuchten schon viele heraus zu finden. Es gibt einige Geschichten dazu: Durch seine Form, die dem eines Schinkens ähnelt oder weil am Schinkenplatz ein besonders guter und saftiger Schinken vom ansässigen Metzger angeboten wurde. Doch all das ist natürlich Quatsch. Die Wahrheit ist viel banaler, altertümlicher und sogar witziger:

(Nachweis: Zeitungsartikel; Wilhelm Jansen, Lewerentstraße 20)
Früher in den 1800er Jahren gab es eine Art Festlichkeit auf dem Schinkenplatz, bei der die jungen Männer aus dem Bezirk versuchen mussten Würste und Schinkenstücke in verschiedenen Größen, am Seil am Holzmast hängend, ohne Hilfsmittel, zu ergattern. Nur wenige der jungen Männer, schafften es den dicksten Schinken von allen die dort aufgehängt waren, für ihre Familien zu bekommen. Dies war immer so, solange sie zurückdenken konnten, 1900 aber nicht mehr, wie seine Eltern und Großeltern ihm berichteten.

Damit wäre das Rätsel vom Namen des Schinkenplatzes, der erst am 08.10.1992 offiziell so hieß, endlich gelöst.

Der Schinkenplatz im Jahr 1900

Der Schinkenplatz im Jahr 1900: Kopfsteinpflaster rund um den Platz, heute ist auf der rechte Seite des Bildes das Haus „ Am Schinkenplatz 1“. Bäume gab es schon früher auf dem Schinkenplatz.
Man beachte das zu jener Zeit eine Strasse zwischen dem Schinkenplatz und dem Haus „Schinkenplatz 1“ gab.

Der Schinkenplatz im Jahr 1900