Die Gründerväter der Bürgergesellschaft Schinkenplatz e.V.

Viele hochangesehene Geschäftsleute und Bürger hatten sich rund um den Schinkenplatz und im gesamten Viertel etabliert. Die Geschäftsleute am Schinkenplatz wollten nach der schweren Zeit des 1. Weltkrieges wieder die Gemeinschaft stärken und mehr die ihnen fehlende Geselligkeit ausleben.
Früher wurden noch besondere Festtage wie Hochzeiten, Geburtstage und Ehrungen von den Menschen füreinander ausgerichtet. Als die Geschäftsleute bei den Vorbereitungen einer goldenen Hochzeitsfeier waren, setzten sie sich kurz entschlossen zusammen und fertigten die erste Niederschrift, die als Gründung der Bürgergesellschaft Schinkenplatz festgehalten wurde.

Am 19.03.1923 war die erste Versammlung mit Vorstandswahl, Namensgebung und Satzungsbeschluß. Die Satzung war zeitgemäß geschrieben: Damals wurde noch per Postkarte eingeladen und der Monatsbeitrag war „in Höhe eines Glas Bieres“ festgelegt worden.

Das Logo der Bürgergesellschaft Schinkenplatz e.V. war ganz schlicht ein Schinken. Von wem er entworfen wurde, ist leider nicht bekannt. Bis heute ist der Schinken für die Bürgergesellschaft Schinkenplatz e.V. das Markenzeichen.

Aus den Statuten vom Gründungsprotokoll geht hervor, was ihre Aufgaben umfasste: „Zweck und Ziel ist die Pflege der Geselligkeit, sowie Erhaltung und Förderung rheinischer Eigenart und Sitten.“
Noch hatten sie nur zum Ziel sich zu treffen und gesellschaftlich beisammen zu sitzen um einfach schöne Abende zu verbringen und Spaß zu haben. Sie legten jedoch fest, dass sie sich einmal im Monat zur Versammlung trafen. Die Kasse der Gesellschaft hatte sich bestimmt schnell gefüllt, denn Kartenspielen und Kegeln innerhalb der Versammlung wurde mit dem zehnfachen Monatsbeitrag für jeden Beteiligten, als Strafzahlung, festgesetzt. In jeder Monatsversammlung musste der Monatsbeitrag beim Kassierer entrichtet werden. Musste der Monatsbeitrag durch den Kassierer abgeholt werden, so wurde der Preis eines Fernbriefes auf den Monatsbeitrag aufgerechnet und eingefordert.

Sie unternahmen viele Ausflüge zum Beispiel an die Mosel, den Niederrhein und machten Wagentouren in die Stadt Alpen.

Nach dem 1. Weltkrieg 1925 wurde von den Besatzungsmächten das Verbot von karnevalistischen Veranstaltungen aufgehoben. Die Bürgergesellschaft Schinkenplatz e.V. stellte von da an jedes Jahr einen Prunkwagen und mehrere Komiteewagen. Damals berührte jeder Karnevalszug den Schinkenplatz.